Gewöhnung im Gelände

Heute will ich euch mal wieder zum Thema Pferdeausbildung ein bisschen was zum Nachdenken geben, insbesondere zur Gewöhnung im Gelände. Wir haben Ibusz als gerittenes Pferd aus Ungarn gekauft. Da wir aber keine Ahnung hatten, was er tatsächlich kann und schon erlebt hat, haben wir ihn wie ein rohes Pferd behandelt. Wir sind also davon ausgegangen, dass er noch gar nichts kann. Dementsprechend haben wir erst mal mit der Ausrüstung angefangen.

Satteln und Trensen

Für mich ist sehr wichtig, dass dies routiniert, ruhig und entspannt passiert. Daher versuche ist immer, die gleiche Reihenfolge einzuhalten. Viele Pferde reagieren auf den Sattel sehr empfindlich, weshalb ich dringend dafür plädiere hier sehr pferdegerecht vorzugehen und alles langsam zu machen. Sattel auflegen und vor allem den Sattelgurt festziehen. Immer erst entspannt und mit viel Luft, dann erst langsam nachziehen. Achtet auf die Reaktion eures Pferdes. Gerade das Satteln kann euch gute Hinweise auf Probleme geben. Wenn die Pferde da empfindlich reagieren, kann das ein guter Hinweis auf Magen- oder Rückenprobleme sein.

Wohin mit dem jungen Pferd – Gewöhnung im Gelände

Meine Meinung dazu ist mehr als eindeutig – raus ins Gelände. Dazu ist natürlich ein braves Begleitpferd ein absolutes Muss. Ein junges Pferd lernt durch abkucken und nachmachen. Wer also ein junges Pferd zusammen mit einem erfahrenen, braven Geländepferd los schickt, legt den Grundstein für ein Traumpferd im Gelände. Für mich gibt es nichts Besseres als die Jungpferde draußen auszubilden. Sie lernen viel, sie sehen viel und sie lernen Vertrauen zum Reiter zu haben. Außerdem ist es viel einfacher das Pferd ans Vorwärtsgehen zu bringen. Für die ersten Ritt reicht eine kurze Runde von 15-30 Minuten.

Ibusz muss dann mal raus

Die ersten Runden habe ich ihn wirklich sehr entspannt am langen Zügel laufen lassen. Für mich ist es von Anfang an elementar, dass ein junges Pferd die Grundlagen lernt. Das Wichtigste ist dabei für mich das Schrittreiten am langen Zügel. Dabei ist es mir erstmal egal, ob er vor, hinter oder neben dem Begleitpferd geht. Talli ist da natürlich mehr als nur genial. Er läuft fleißig vorwärts, egal wer oder was kommt oder passiert. So hatte der kleine Ibusz die Chance, sich an ihm zu orientieren und die ersten Ritte sind recht entspannt abgelaufen. Wenn die Grundlage stimmt, ist am Ende alles andere ein Kinderspiel. Von Mal zu Mal wird auch das Vertrauen des Pferdes in den Reiter und in das eigene Können größer und Ibusz hat sich immer mehr zugetraut. Zwischenzeitlich stapft er tapfer voraus und nur noch wenn es wirklich mega gefährlich wird und der Angriff des Säbelzahntigers droht, muss Talli einspringen 😉

So drehen wir derzeit fleißig unsere Runden im Gelände und gehen langsam Schritt für Schritt. Größere Runden, Reiten in der Gruppe, alle Gangarten in verschiedenen Tempi, es gibt in jedem Fall sehr viel zu lernen für den kleinen ungarischen Prinzen. Aber bei allem schlägt er sich wacker.

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