Jeder der schon mal ein junges Pferd ausgebildet hat, kennt das auf und nieder während der Ausbildung. Doch nicht nur bei Jungpferde, auch in der weiteren Ausbildung müssen wir als Reiter immer wieder mit Rückschritten umgehen. Einen Tag läuft alles wie am Schnürchen und am nächsten Tag denkt man, das Pferd hat bestimmte Lektionen noch nie in seinem Leben gemacht.

Gerade nun sind wir als Reiter gefragt und sollten manchmal auch alle drei gerade sein lassen. Häufig läuft es am nächsten Tag dann wieder viel besser. Und das Wichtigste, wir sollten uns nicht entmutigen lassen es immer und immer wieder zu versuchen. Vielleicht auf einem anderen Weg als bisher. Möglicherweise ist die Lösung ein neuer Pferdepartner oder Trainer aber aufgeben ist keine Option.

Natürlich gibt es Pferd-Reiter Paare, die nie zusammenpassen werden. Hier gilt es jedoch schon bei der Auswahl des Pferdes die Augen aufzumachen. Man muss sich bereits im Vorfeld gut zu überlegen, was das Pferd können soll und was man damit machen möchte. Niemals aus dem Blick verlieren darf man dabei die eigene Leistungsfähigkeit. Kein normaler Autofahrer wird ohne Probleme ein Formel 1 Rennauto fahren können. Genauso sollten wir es auch bei unseren Pferden halten. Auf ein junges Pferd gehört ein erfahrener Reiter, ein unerfahrener Reiter gehört auf ein erfahrenes Pferd. Wenn die Kombination nicht optimal ist, ist es in jedem Fall angebracht, sich im Zweifel professionelle Hilfe zu schaffen.

Niemand hat etwas davon, wenn das Pferd aus Reiterfrust nur noch in der Ecke steht. Es ist auch für das Pferd traurig, wenn sich niemand mehr darum kümmert. Ich das Vertrauen zwischen Reiter und Pferd nicht mehr da, muss man tatsächlich überlegen, sich von dem Tier zu trennen. Sich nach einem neuen Pferdefreund umzuschauen kann in manchen Fällen sinnvoll sein.

In meinem Buch ‚Der Weg zum eigenen Pferd‘ widme ich auch einen großen Teil der Auswahl des richtigen Pferdes. Es ist elementar, sich im Vorfeld intensiv damit zu beschäftigen, damit man am Ende auch genau das findet, was man eigentlich sucht. Oh ja, ich weiß, die Suche an sich ist nicht so einfach, da stimme ich völlig zu. Aber nur ein Pferd zu kaufen, damit man endlich ein Pferd hat, führt in sehr vielen Fällen leider zu großem Frust und zwar auf beiden Seiten.

Auf und nieder wird es mit unseren Pferden immer geben. Solange sich dies die Waage hält, ist alles ok. Andernfalls muss man sich, möglichst mit einem unabhängigen Fachmann zusammen, Gedanken darübermachen, wie es weitergehen wird. Es gibt immer eine Lösung, auch wenn diese manchmal vielleicht unbequem ist.

In diesem Sinne, bleibt den Pferden treu, seid Realistisch und Fair. Auf und nieder gibt es überall im Leben und wir müssen lernen, gut damit umzugehen.