Wo liegt euer Focus
Habt ihr euch schon einmal die Frage gestellt, wo euer Focus liegt, wenn ihr mit euren Pferden arbeitet? Wie komme ich auf die Idee?
Ich saß die Woche einige Zeit in einer Siedlung im Auto, weil ich auf jemanden gewartet habe. Dabei sind mir unterschiedliche Menschen mit ihren Hunden aufgefallen. Es war durchaus interessant, wie unterschiedlich die Hundebesitzer mit ihren Tieren unterwegs waren. Die einen hatten das Handy am Ohr und haben telefoniert, andere hatten Stöpsel drin und Musik oder was auch immer gehört. Die allerwenigsten haben sich tatsächlich auf den Spaziergang und ihren Hund konzentriert.
Das brachte mich auf die Frage und ist es nicht tatsächlich so, dass wir viel zu oft durch alles Mögliche abgelenkt sind oder uns ablenken lassen, wenn wir bei unseren Tieren sind? Das Leben fordert uns mehr und mehr. Job, Familie, finanzielle Sorgen, die viele derzeit plagen, so dass wir häufig gar nicht mehr in der Lage sind abzuschalten. Doch haben unsere Pferde es nicht verdient, dass wir uns ganz und gar auf sie konzentrieren, wenn wir bei ihnen sind? Ich finde ja. Sicherlich wird es immer wieder Situationen geben, in denen uns das nicht gelingt aber wir sollten es doch wenigstens versuchen.
Sind unsere Pferde nicht einzigartige Tiere, die es schaffen uns zur Ruhe zu bringen und aus dem Alltag herauszuholen. Wenn wir dann mit Kopfhörern im Ohr nicht bereit sind, überhaupt abzuschalten, dann ist das traurig. Nicht nur für unsere Pferde, sondern auch für uns selber. Es gelingt uns dann nämlich nicht, selbst einmal zur Ruhe zu kommen. Und das ist gerade in der momentanen Zeit, in der immer mehr auf uns einströmt, immens wichtig. Kraft schöpfen, Zeit für sich selber finden und die Energiereserven wieder aufzutanken. Das ist etwas, was uns unsere Pferde geben können, aber eben nur dann, wenn wir uns auch darauf einlassen.
Daher Handy lautlos, Kopfhörer raus und sich auf sein Pferd fokussieren. Übriges merken die Tiere sehr genau, wo man mit seinem Kopf und seinen Gedanken ist. Sie haben es verdient, dass wir uns um sie kümmern und zwar nicht nur, weil wir es eben müssen. Pferde sind hochsensibel was uns Menschen angeht. Sie merken jeder Veränderung in unserer Stimmung und gerade deshalb sollten wir auch dafür sorgen, dass sie ein gutes Gefühl haben, wenn wir in ihrer Nähe sind.
Auch für das Pferd kann es Stress sein, wenn wir alles nur hektisch erledigen und nicht bei der Sache sind. Wie oft kommt es vor, dass man denkt man macht schnell noch etwas und dann funktioniert gar nichts. Pferde haben dann keine Lust mit uns zu arbeiten, wenn wir nur in Hektik sind und unsere Stimmung überträgt sich. Wer das nicht glaubt – beobachtet es einmal selber wie das Pferd reagiert, wenn ihr entspannt und ruhig seid und was passiert, wenn ihr nur hektisch und genervt seid. Ich selbst höre auf, wenn ich merke, dass mir etwas nicht schnell genug geht oder ich ungeduldig werde. Denn in der Regel endet es für beide mit einem unschönen Gefühl.
Also lasst uns dafür sorgen, dass unser Focus auf dem Pferd liegt mit dem wir arbeiten und genießen wir die Zeit, die wir mit ihnem haben. Häufig ist sie eh viel zu kurz.