Der Verdauungsapparat der Pferde

Teil 1 – Grundsätzliches
In vielen Blogbeiträgen habe ich schon über den Verdauungsapparat der Pferde geschrieben. Meist habe ich darin darauf hingewiesen, wie wichtig dieser ist. Er spielt eine zentrale Rolle, wenn es um die Gesundheit und das Wohlbefinden geht. In den kommenden Beiträgen möchte ich euch durch den spannenden Verdauungsapparat unserer Pferde führen.


Im Beitrag Darmprobleme und Darmflora bin ich schon darauf eingegangen, welche Krankheiten durch ‚falsche‘ Darmbakterien ausgelöst werden können. Auch Magengeschwüre greifen in der Pferdewelt in rasanter Geschwindigkeit um sich. Sie können nicht nur massive Magenschmerzen, sondern eben lebensbedrohliche Koliken auslösen. Ich spreche da aus eigenen, sehr leidvollen Erfahrungen.


Erst vor wenigen Wochen wies unser Tierarzt darauf hin, dass es unerklärlich sei, warum derzeit eine so massive Anzahl von Pferden unter Magenproblemen leidet. Er selbst konnte uns keine Erklärung dafür geben. Unser Schmied berichtete kürzlich vor einer massiven Zunahme an Koliken, die nicht selten tödlich verlaufen. Für mich passt das alles zusammen. Eine Erklärung, warum dies so ist, habe ich aber leider auch nicht. Wenn wir uns aber unter unseren Mitmenschen umschauen, haben wir das Gefühl, dass diese immer kränker werden. Und das trotz aller Fortschritte in der modernen Medizin. Wie viele müssen täglich Tabletten nehmen, und das bereits in jungen Jahren. Blutdrucksenker, Schilddrüsenmedikamente, Antidepressiva oder Cholesterinsenker sind der Renner. Auch Antibiotika und Co sind immer gern genommen und teilweise sogar ausverkauft.


Meiner Meinung nach wird es Zeit, sich auf die altbewährten Methoden zu besinnen und wieder zurück zur Natur zu finden. Wie schon Sebastian Kneipp sagte ‚Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen‘. Ähnlich drückte sich auch der mittelalterliche Arzt Paracelsus aus. Aber auch um die Bedeutung des Darms weiß man in der Medizin schon sehr lange. Einer der wohl berühmtesten Ärzte der Medizingeschichte, Hippokrates, bezeichnete schon 300 vor Christus den Darm als Wurzel aller Gesundheit. Schon vor über 100 Jahren wurde entdeckt, dass Darmbakterien positive Effekte auf Menschen haben können. Viel passiert ist mit diesem Wissen über sehr viele Jahrzehnte nicht. Erst in den letzten Jahren nehmen die Zahl der Erkenntnisse und Forschungen zu.


Der Verdauungsapparat der Pferde was meint man damit

Aber zurück zum Verdauungsapparat. Wenn man darüber spricht, denkt jeder zunächst an Magen und Darm. Doch der Verdauungsapparat beginnt bereits viel weiter oben, nämlich an den Lippen. Der Verdauungsapparat hat die Aufgabe Nahrung aufzunehmen, zu zerkleinern und dafür zu sorgen, dass die in der Nahrung enthaltenen lebenswichtigen Stoffe durch die Magen-Darm-Wand treten können, um den Köper damit zu versorgen. Abfall- und Reststoffe transportiert er aus dem Körper und scheidet sie aus.


Der Verdauungsvorgang besteht aus Fressen, Kauen, Schlucken, Verdauen und Ausscheiden. Die Verdauung beginnt also bereits im Maul mit dem zerkleinern der Nahrung. Das Pferd verfügt, anders als der Mensch und das Schwein, nicht über das Enzym Ptyalin. Dieses Enzym kann den Zucker bereits beim Kauen aufschlüsseln und damit auch verfügbar machen kann. Wer ab und an an Unterzucker leidet kennt diesen Effekt. Schon ein Traubenzucker bringt den Blutzuckerspiegel im Nu wieder in die Waage. Dies klappt beim Menschen durch das Enzym perfekt, beim Pferd hätte es keinen Effekt. Dies ist einer der Gründe, warum Zucker nicht in die Pferdeernährung. gehört. Eine weitere wichtige Funktion die das Zerkauen erfüllt ist die geschmackliche Testung auf die Nahrungsqualität.


Erst kürzlich habe ich mir mal wieder die Leckerlis auf dem Markt genauer angeschaut. Ich war tatsächlich überrascht, dass es zwischenzeitlich sehr viele Sorten gibt, die völlig auf Zucker und andere Süßstoffe verzichten. Die einzigen, die Dextrose enthielten waren diejenigen, die mit großem Lettern für einen gesunden Pferdesnack warben. Schaut immer drauf, was ihr kauft, auch bei euren eigenen Lebensmitteln.


Soviel zu den Grundlagen des Verdauungsapparat der Pferde. Nächste Woche nehme ich euch mit auf die Reise vom Maul in den Magen. Seid gespannt, was es dazu Interessantes zu erfahren gibt.

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