Die richtige Ausrüstung für den Anfang
Gerade beim Spazierengehen oder der Arbeit am Boden wird häufig nicht auf die richtige Ausrüstung geachtet oder man wird schnell nachlässig. Wie oft habe ich schon gehört – ach der macht nichts, der ist brav. Am Ende wurde man oft eines Besseren belehrt. Verletzungen durch Stricke usw. sind nicht besonders schön und verdammt schmerzhaft.
Also nehmt euch die Zeit und verwendet die richtige Ausrüstung. Wenn ihr ein wirklich braves Pferd habt, könnt ich sicher irgendwann ein Stallhalfter verwenden doch gerade am Anfang eben nicht. Wer ein neues Pferd kauft oder ein junges Pferd ausbilden will, sollte sich zunächst an das Tier gewöhnen und es kennenlernen. Danach kann man die Ausrüstung reduzieren oder nach Bedarf verändern. Wer dann mit einem braven Pferd nur einmal um den Stall geht, darf sicherlich ein Stallhalfter und einen einfachen Führstrick verwenden.
Welche Ausrüstung braucht das Pferd?
Ich verwende für Spaziergänge und die Bodenarbeit anfangs eine Trense oder ein Knotenhalfter. So habt ihr die Gewissheit, dass ihr das Pferd auch in schwierigen Situationen unter Kontrolle habt. Ein reines Stallhalfter wirkt im Notfall zu wenig. Nichts ist blöder, als wenn euer Pferd lernt, wie es sich losreisen kann. Diese Angewohnheit wieder zu beseitigen kostet viel Zeit, Geduld und Kraft. Also auch hier gilt, wo man vorbeugen kann, braucht man hinterher nicht korrigieren.
Als nächstes gehört ein langer Strick zur Ausrüstung. Gerade für die Bodenarbeit ist es gut, wenn ihr etwas flexibel seid und eurem Pferd mal mehr und mal weniger Leine geben könnt. So habt ihr es auch Griff wenn es doch einmal zur Seite springt oder auch die Möglichkeit in schwierigen Situationen ein paar Meter vor ihm zu gehen. Wenn das Pferd euch vertraut wird es dann früher oder später folgen. Mit einem kurzen Strick ist euch diese Möglichkeit von Anfang an verbaut. Ich verwende Stricke mit 4 Metern Länge. Die lassen sich gut handeln und sind ausreichend lang. Mit längeren Stricken verheddert man sich dann gerne mal, insbesondere dann, wenn man im Handling der Ausrüstung noch nicht sonderlich geübt ist.
Eine Dressurgerte. Diese sollte nicht zu kurz und nicht zu lang sein. Es kommt etwas auf die Pferdegröße an. Damit könnt ihr eure Hilfen unterstreichen, verstärken oder das Pferd damit einrahmen. Doch dazu in den nächsten Blogfolgen mehr 🙂
Welche Ausrüstung braucht der Führer?
Das Wichtigste sind für mich zwei Dinge – Handschuhe und feste Schuhe.
An Handschuhen führt bei mir kein Weg vorbei. Wer einmal erlebt hat, wie schmerzhaft es ist, wenn man Brandwunden in der Handinnenfläche hat, wird sehr schnell verstehen warum. Erschrickt das Pferd und zieht euch den Strick durch die Hand gibt das böse Verletzungen, die auch nicht sonderlich schnell und gut heilen. Daher kauft euch Handschuhe falls ihr nicht schon welche habt und zieht sie auch an. Auch wenn es im Sommer 30 Grad hat, lieber schwitzt ihr ein bisschen, als dass ihr wochenlang nichts machen könnt weil euch die Hand weh tut.
Das Zweite sind die Schuhe – Schlappen, Flipflops, Ballerianas und Co haben am Pferd nichts verloren. Ok, wenn ihr nur hinfahrt um es mal zu streicheln vielleicht noch aber selbst da. Pferde sind Fluchttiere und wenn sie erschrecken und zur Seite springen, stehen sie schnell mal auf eurem Fuß. Wie schmerzhaft das ist kann vermutlich jeder Reiter aus Erfahrung sagen. Gerade beim Spazierengehen oder in der Bodenarbeit braucht ihr einen festen Stand um ggf. auch mal gegenhalten zu können. Gute und feste Schuhe sind nicht nur der Garant dafür, dass ihr das leisten könnt sondern sogen auch für den Schutz eurer Füße. Umgeknickt ist man schnell und das kann böse Zerrungen oder sogar Bänderrisse nach sich ziehen. Wer hat schon die Zeit und die Muße, sich damit auseinanderzusetzen. Wir wollen doch mit den Pferden arbeiten und nicht krank auf der Couch liegen.
Mein Appell an euch – achtet immer auf richtige und gute Ausrüstung und wendet sie auch an. Gerade in den Alltagssituationen passieren die größten Dummheiten 😉